Dienstag, 18. November 2014

Ergonomie ist eine Philosophie!


Seit mehreren Jahrzehnten ist mein Vater und seit über 5 Jahren bin ich in der Bürobranche tätig. Hierbei hat vor allem mein Vater schon mehrere Unterschiedliche Aussagen zum Thema Ergonomie erfahren. 

Da ich zuvor viele Jahre im Bereich Sport (Prävention und Rehabilitation) tätig war und dies auch als praxisnahes Studium erfolgreich abgeschlossen habe, habe ich eine etwas andere Denkweise zum Thema Ergonomie wie so mancher Theoretiker.

Ergonomie ist laut dem "Normenausschuss Ergonomie" wie folgt definiert:

"Die Durchführung der Normung ergonomischer Grundsätze und Anforderungen an die Gestaltung von Arbeitssystemen und der Arbeitsumgebung einschließlich solcher an Maschinen und persönlicher Schutzausrüstungen. Dadurch wird die Gesundheit, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Menschen und gleichzeitig die Effektivität der Arbeitssysteme gefördert."

Wie hier jeder sicherlich zweifelsfrei feststellen kann, geht es bei dieser norm um eine "Effektivität der Arbeitssysteme", sprich jeder soll durch die Einhaltung der Norm noch Leistungsfähiger werden.

Bedeutet dies nun eine Qualitäts- oder Quantitätssteigerung?

Was meiner Meinung nach im Fordergrund stehen muss ist das Wohlbefinden eines jeden Menschen in der Arbeitswelt.

Wie dies im einzelnen aussieht oder was man dafür tun kann, ist leider schwer in eine Norm zu fassen.

Ein Bürostuhl von Sedus oder auch Interstuhl mag vielleicht bei einem gesunden Menschen die richtige Wahl sein, dahingegen ist ein Swopper oder 3Dee für einen Rückengeschädigten die richtige Entscheidung. Ist jedoch die Schädigung der Wirbelsäule so weit fortgeschritten, ist es eventuell kontraproduktiv den ganzen Arbeitstag auf einem Swopper zu verbringen.



Dies ist eine Richtline für die korrekte Einstellung eines Arbeitsplatzes, welcher sich auch im Laufe der Jahre bewährt hat.
Jedoch ist jede Richtlinie als Einzelnes nicht immer ideal.
Hierbei wird auch vergessen: Wie gestalte ich meinen Arbeitstag. Wieviel Stunden verbringe ich in dieser Haltung?

Jede Haltung die über einen längeren Zeitraum (ab 1-1,5h) eingenommen wird fördert nicht das persönliche Wohlbefinden. Es ist daher notwendig die Arbeitshaltung zu ändern. Die Lösung hierbei ist denkbar einfach. Aufstehen. Im Stehen lässt es sich ideal mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch arbeiten. Auch lässt hier irgendwann die "Kraf / Ausdauer" nach und man möchte sich wieder setzen. Wichtig ist, dass man es nicht soweit kommen lässt, dass man garnicht mehr kann. Man sollte vor diesem Punkt z.B. auch einen Muvman, eine variable Stehhilfe wechseln und hat somit an seinem Arbeitsplatz eine dritte Haltung eingebaut.

Hier habe ich noch einen Link zu einer interessanten Broschüre:

DOWNLOAD

Ergonomie hört nicht beim Schreibtisch und dem Stuhl auf, sondern fängt gerade dort erst an!

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